Glaskörperabhebung

Was versteht man unter einer Glaskörperabhebung?

Der Glaskörper, eine gallertartige Substanz im Auge, hat die wichtige Aufgabe, die hintere Augenkammer auszufüllen und die Augenbeweglichkeit zu unterstützen. Im Laufe des Lebens kann jedoch die wasserspeichernde Kraft des Glaskörpers nachlassen, wodurch er an Größe verliert und sich von der Netzhaut löst. Dieser Prozess wird als hintere Glaskörperabhebung bezeichnet und kann durch Verletzungen oder Alterungsprozesse beschleunigt werden.

Während dieser Abhebung kann es zu mechanischen Irritationen der Netzhaut kommen, die im schlimmsten Fall zu einer Ablösung der Netzhaut führen kann. Dies ist meist unproblematisch. Teilweise ist der Glaskörper fest mit der Netzhaut verbunden. Auch an diesen Anheftungsstellen wird sich der Glaskörper von der Netzhaut lösen. Dies kann mehrere Tage oder auch Wochen dauern. Bei normalen Augenbewegungen kann der Glaskörper – wie ein schlaffer Ballon hin- und her geschleudert – an der Netzhaut Zug ausüben. Dies hat zur Folge, dass hier die Netzhaut mechanisch irritiert wird, beziehungsweise sogar ein Loch in die Netzhaut gerissen wird. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Ablösung der Netzhaut führen. Die Glaskörperabhebung ist also nichts Krankhaftes, sondern ein ganz normaler Alterungsvorgang. Im hohen Lebensalter sind die meisten Menschen davon betroffen. Die Glaskörperabhebung kann jedoch auch früher im Leben auftreten, z. B. bei höherer Kurzsichtigkeit, nach Verletzung bzw. Prellung des Auges oder nach einer Operation des Grauen Stars.

Ursachen, Häufigkeit, Symptome:

Die Netzhaut, das empfindlichste Gewebe des Auges, leitet Lichtreize an das Gehirn weiter. Es kann jedoch auch zu Wahrnehmungen von Lichtblitzen oder „Sternchen sehen“ kommen, die durch eine mechanische Reizung des Auges verursacht werden, ohne dass ein tatsächlicher Lichtreiz vorliegt. Dies kann ein Anzeichen für eine mechanische Irritation der Netzhaut sein. Ein Einriss eines Blutgefäßes im Auge kann eine Glaskörperblutung verursachen, die manchmal als „Wolken“ oder „Schleier“ wahrgenommen wird. In schwerwiegenderen Fällen kann eine Netzhautablösung auftreten, die durch einen Schatten in der Sicht begleitet wird.

Es ist wichtig, sofort einen Augenarzt aufzusuchen, wenn plötzlich Symptome wie bewegliche Trübungen, Lichtblitze, „Ascheregen“ oder Schatten im peripheren Gesichtsfeld auftreten, da dies auf eine Netzhauterkrankung hindeuten kann, wie zum Beispiel eine Netzhautablösung. Um die Glaskörperabhebung zu diagnostizieren, wird eine gründliche Untersuchung des Glaskörpers und der Netzhaut mit dem Spaltlampenmikroskop und dem Augenspiegel bei medikamentös erweiterter Pupille durchgeführt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Pupillenerweiterung die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann, daher sollten sie nicht selbst mit dem Auto zur Untersuchung fahren.

Wie wird die Glaskörperabhebung behandelt?

Die Behandlung einer hinteren Glaskörperabhebung ist in vielen Fällen nicht möglich. Wenn jedoch ein Netzhautriss entsteht, kann eine Argon-Laser-Koagulation durchgeführt werden, um den Riss zu verschließen. In manchen Fällen kann jedoch auch eine größere Operation erforderlich sein, wie zum Beispiel eine Plombenaufnähung oder sogar eine Vitrektomie, bei der der Glaskörper entfernt und das Auge mit Luft, Gas, Elektrolytlösung oder Öl gefüllt wird.

Um eine Netzhautablösung frühzeitig zu erkennen, sollte man regelmäßig einen Augenarzt aufsuchen. Zwischen den Untersuchungen kann man selbst einen Test machen, indem man das nicht betroffene Auge schließt, einen Gegenstand betrachtet und die Finger an den ausgestreckten Armen im Gesichtsfeld beobachtet, ohne die Augen zu bewegen. Der Test sollte mit beiden Augen wiederholt werden, um sicherzustellen, dass die Blickfelder vergleichbar sind.

Nicht zu lange warten bis zum Augenarzt

Tanja Schmückle Meier

Orthoptistin

Seit Feb 2024 Teilzeitpensum Seeaugenpraxis Horgen
1998-heute breites Erfahrungsspektrum mit Patienten aller Altersgruppen durch orthoptische, wissenschaftliche sowie administrative Tätigkeiten und Weiterbildungen in verschiedenen Augenarztpraxen in den Kantonen Zug und Zürich sowie am Universitätsspital Zürich
1995-1998 Ausbildung zur Orthoptistin am Kantonsspital St. Gallen
1994 Abitur in München